Pina Colada Problemkind

Shirkan

Neues Mitglied
Heyho ;)

da ich ein riesen Pina Colada Fan bin, habe ich mir nach ausgiebigen Recherchen hier im Forum Appleton White Classic, Ananassaft, Sahne und Giffard Kokossirup besorgt und drauf losgemixt..
Dabei habe ich vorerst dieses Rezept verwendet:

4cl Rum (6cl wäre wahrscheinlich zu stark)
4cl Sirup
12cl Ananassaft
Und 1 cl Sahne

Auf 3-5 eiswürfeln im Shaker bereitet.

Und nun.. Bin ich enttäuscht - fast alle Pina Coladas aus Bars haben mir bisher zugesagt, aber meiner leider Kaum :(

Eher gelblich als Weiss, nicht cremig, Geschmack war ganz ok.. (Farbe und Konsistenz sind nicht annähernd wie man es kennt.

Habt ihr Tipps für mich? Vielleicht einige Rezepte die Ihr verwendet? Und wie handhabt und gießt ihr CoC? In der Dose ist sie wirklich arg unpraktisch. Ausserdem hab ich was von versionen mit Batida de Coco gelesen - was ist damit?
Ich mag meine Pina Übrigens cremig, süß und mit klarem Kokosaroma :)

Mit freundlichen Grüßen,
Leon
 
Ich würde vermuten, die Bars in denen du warst, haben die Pina Colada mit dem Mixer gemacht.

Dadurch bringt man massig Luft rein und durch den Annanassaft plus Sahne, bleibt das ganze auch recht stabil.

Frag doch einfach mal die Bars in denen du warst, wie sie es machen, oder schau es dir an.
Eine gute Bar beantwortet so etwas.

Bzgl Creame of coconut.
Habe ich damals in ein Schraubglas und direkt in die Gefriertruhe.
Brauche ich davon, gehe ich in den Keller und löffele eben das raus was ich brauche.


Generell hast du aber meiner Meinung zu wenig Rum in deiner Rezeptur, aber das muss jeder selber wissen.
 
Das sehe ich auch so wie Angrist. Die 4cl Rum gehen bei deinem Rezept unter. Immerhin muss der Rum gegen den Ananassaft und 4cl (!) Sirup antreten. Versuche es wirklich mal mit 6cl Rum.

Du schreibst zwar du magst deine Colada mit klarem Kokosaroma, aber versuche dich da doch mal ranzutasten. Und zwar vorsichtig beginnend mit weniger Kokossirup. Ich fahre mit folgendem Rezept gut:
6cl weißer Rum
2cl Kokossirup
12cl Ananassaft (Direktsaft)
Die Sahne lasse ich sogar weg. Kannst aber auch 1cl mit reinschütten.

Ich shake das auch für gewöhnlich. Allerdings hatte ich auch schonmal die ursprüngliche Variante mit "Ananas im Mixer pürieren" gemacht. Hat auch geschmeckt.
 
Ich mache Pina Colada immer mit Boiron Kokosnusspüree und Ananaspüree. So bekommt der Drink eine cremige Konsistenz ganz ohne Sahne, und er hält die Konsistenz über die gesamte Trinkdauer (ca. 15 min.). In meinen Augen gibt es nichts besseres.
 
Für meine Gäste mache ich das so:

PINA COLADA

6 cl Rum (z.B El Dorado 3 Years oder Plantation 3 Stars)
4 cl Cream of Coconut (http://www.barfish.de/finest-call-coco-real-cream-of-coconut-squeeze-flasche.html)
eine ca. 4 cm dicke Scheibe frische Ananas, in Stücke geschnittten

Alle Zutaten mit crushed ice durch den Mixer jagen und ab ins Gästeglas.

Garnitur: Ananas

Sahne und Kokossirup gehören meines Erachtens auf gar keinen Fall in eine Pina Colada
 
Ich habe nach einigen wenigen Versuchen, ein schmackhaftes Rezept zu finden, die Finger von der PC gelassen, weil der Drink mir zu mächtig/schwer ist: Mir wird schlecht, bevor ich das Glas leer habe.
Was ich aber aus diesen Versuchen mitgenommen habe, ist, dass der Cocktail mit einem gelagerten Rum sehr viel besser schmeckt.
 
wenn man es historisch betrachtet, war die Pina Colada ja ein Cocktail, mit dem man schlechten Rum verkaufen wollte, ohne das es jemand merkt.
Damals hatte man ja mehr Nachfrage als guten Rum, also brauchte man einen Cocktail der auch mit nicht so gutem Rum funktioniert.

Und mit Kokos und Ananas kriegt man jeden schlechten Rum bekömmlich bzw massentauglich.

Das ein durchschnittlicher Cocktail mit besseren Zutaten zu etwas wirklich gutem werden kann, sollte ja jedem bekannt sein, bzw das Gegenteil bei jedem, der mal den Fehler gemacht hat, in einem Lokal das neben Schnitzel und Pommes auch eine Cocktailkarte hat, dort einen klassischen Cocktail zu bestellen.


 
wenn man es historisch betrachtet, war die Pina Colada ja ein Cocktail, mit dem man schlechten Rum verkaufen wollte, ohne das es jemand merkt.
Damals hatte man ja mehr Nachfrage als guten Rum, also brauchte man einen Cocktail der auch mit nicht so gutem Rum funktioniert.

Das "schlechter Rum verkaufen" Motiv kenne ich speziell zur Pina Colada noch nicht. Kannst du mir die Quelle nennen?
 
War irgend ein Podcast, wo es darum ging, dass Puerto Rico früher nicht gerade als ein Ort bekannt war, wo man tollen Rum herbekam und das man dort deshalb auch solch einen Cocktail der einfach jeden Rum unterbügelt mit offenen Armen empfangen hat.

Ok, man hat wohl den Pina Colada nicht dafür erfunden, aber die Puerto Ricaner haben das Rezept weitaus williger angenommen, als es in anderen Gegenden der Fall gewesen wäre.

Und spätestens als PC dann Mainstream wurde, war ja echt alles drin, aber in den meisten Bars keine guten Rums.
(das ist ja auch das was Beachbum Berry und co sagen, was die Tiki Sache zu Grabe getragen hat damals, dass man nur noch auf Optik ging und die Qualität immer weiter zurückschraubte)
 


wenn man es historisch betrachtet, war die Pina Colada ja e, ohne das es jemand merkt.
Damals hatte man ja mehr Nachfrage als guten Rum, also brauchte man einen Cocktail der auch mit nicht so gutem Rum funktioniert.

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Das "schlechter Rum verkaufen" Motiv kenne ich speziell zur Pina Colada noch nicht. Kannst du mir die Quelle nennen?
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Ich finde auch, dass die
"ein Cocktail, mit dem man schlechten Rum verkaufen wollte"-Hypothese
recht abenteuerlich klingt.

Allerdings verweist Mangomix in seinem herausragendem Wikipedia-Artikel auf den Autor Wayne Curtis:
"Curtis klassifizierte die Piña Colada als „among the worst examples of the tiki cocktail“ („eines der übelsten Beispiele eines Tiki-Cocktails“):
„Ananas und Kokosnuss sind geschmackliche „Abwehrspieler“ und können jeden noch so scharfen Rum neutralisieren. Es überrascht nicht, dass sie ausgerechnet in Puerto Rico erfunden wurde, wo viele Rumsorten eher versteckt als angepriesen werden sollten.“ – Wayne Curtis: and a Bottle of Rum.

Im Gegensatz zu anderen Rum-Drinks wie dem Mai Tai, so Curtis, könne ein qualitativ hochwertiger Rum
in einer Piña Colada überhaupt nicht zur Geltung kommen.
In gehobenen Bars gilt es daher zum Teil als Ausweis schlechten Geschmacks, eine Piña Colada zu bestellen."
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Ich persönlich teile Curtis Sicht nur bedingt.
Die Piña Colada ist zum einen kein Kind der "Tiki-Kultur",
die in der Tat viele üble Kreationen kennt.

Zum anderen gehört für mich das Schmecken einer gut gemachte Piña Colada
ganz im Gegenteil zu den komplexesten Drink Erfahrungen.
Vielmehr halte ich die Piña Colada für einen der besten Drinks überhaupt.
Ein Drink für Feinschmecker.
 
Zum anderen gehört für mich das Schmecken einer gut gemachte Piña Colada
ganz im Gegenteil zu den komplexesten Drink Erfahrungen.
Vielmehr halte ich die Piña Colada für einen der besten Drinks überhaupt.
Ein Drink für Feinschmecker.

Wie zeichnet sich denn eine gut gemachte Piña Colada für dich aus?

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie aus weißem Rum, Ananassaft und Kokosnuss ein komplexer Drink entstehen soll.
 
@Alchemyst,
genau auf dieses Wayne Curtis Zitat wurde in dem Podcast auch eingegangen, ich wusste nur nicht mehr von wem es war noch wie der Wortlaut war.


Grundsätzlich ist die PC auf jedenfall ein leckerer Cocktail, der jedoch eher ein Dessertdrink ist, als ein typischer Cocktail ist.
Wobei ich die PC jetzt noch nie mit Bitters verfeinert habe, wie es ja in manchen Rezepten steht, vielleicht gibt das ja etwas mehr Tiefe.
 


Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie aus weißem Rum, Ananassaft und Kokosnuss ein komplexer Drink entstehen soll.

Wie bei allen Drinks geht es eben um mehr, als das simple Zusammenschütten von Zutaten. Eine gute Pina Colada ist in der Tat ein wahrer Genuss, bedarf aber einer gewissen Übung und schrittweisen Anpassung des Rezepts.

Zum einen sollte eine frische, reife Ananas verwendet werden. Dadurch wird der Geschmack nicht nur fruchtiger und natürlicher, sondern die Textur wird wunderbar cremig. Idealerweise kommt dann noch Kokosnusscreme hinzu - das Sirup von Giffard ist aber auch geeignet. Als Rum würde ich persönlich eher eine gelagerte Variante verwenden. Ein ganz entscheidender Punkt ist dann die richtige Menge Crushed Eis für den Blender. Wird zuviel Eis verwendet schmeckt das Ergebnis wässrig, zu wenig Eis und die Konsistenz stimmt nicht mehr und die Pina Colada ist nicht kalt genug.

 



Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie aus weißem Rum, Ananassaft und Kokosnuss ein komplexer Drink entstehen soll.
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Die trinklaune Piña Colada-Safari 2012 hilft dir vielleicht eine Antwort auf diese Frage zu finden.
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Wobei die Safari doch sehr realitätsfern ist.
außer Teil 3 ist da doch nichts dabei, was man als Hobbycocktailmixer wirklich machen würde.


Mein Problem mit der PC ist immer, dass ich mit dem Rest der Ananas nichts anfangen kann (pur kann man mich damit jagen), weswegen ich eher auf der Seite des Saftes bin.
 



Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie aus weißem Rum, Ananassaft und Kokosnuss ein komplexer Drink entstehen soll.
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Die trinklaune Piña Colada-Safari 2012 hilft dir vielleicht eine Antwort auf diese Frage zu finden.
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Teil 1, 2 und 4 mögen gute und komplexe Drinks sein, sind aber keine Piña Colada.

Bleibt noch Teil 3, dieser schmeckt mit hochwertigen Zutaten sicherlich auch gut, wo da jedoch die Komplexität herkommen soll bleibt mir ein Rätsel.
 
Gegenfrage: Warum sollte es denn keine Komplexität geben? Mindestens drei Zutaten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch eine wundervolle geschmackliche Symbiose eingehen. Es ist ja genau diese Vielschichtigkeit, von der die Pina Colade lebt. Fruchtigkeit auf der einen Seite, Rum auf der anderen Seite, verbunden durch süße Kokosnoten, das passt einfach perfekt zusammen. Und das ist letztlich das, was man unter Komplexität versteht, ob du das nun willst oder nicht.
 




Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie aus weißem Rum, Ananassaft und Kokosnuss ein komplexer Drink entstehen soll.
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Die trinklaune Piña Colada-Safari 2012 hilft dir vielleicht eine Antwort auf diese Frage zu finden.
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Teil 1, 2 und 4 mögen gute und komplexe Drinks sein, sind aber keine Piña Colada.

Bleibt noch Teil 3, dieser schmeckt mit hochwertigen Zutaten sicherlich auch gut, wo da jedoch die Komplexität herkommen soll bleibt mir ein Rätsel.
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Ich sehe es ähnlich wie Hues Lee.
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Diese "einfache" Piña Colada ist ein erfrischender, lebendiger Drink.

Deshalb ist die alles egalisierende Sahne auch so kontraproduktiv,
denn sie wirkt wie ein weisses Leichentuch über den Aromen.
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Komplexität ist das Gegenteil von Eindimensionalität.
Eine frische Piña Colada kitzelt die Zunge denn sie vereint:
-Süße verschiedener Herkunft: :
Süßherb durch die Ananas , fette Süße durch Kokos(püree), u.U. vom (gereiften) Rum
-Fettigkeit,
-Fruchtsäuren der Ananas und ihre Frische
-Bitterkeit, Fruchtigkeit, u.U. Reifetöne des Rum
-eine besondere Textur
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Die Piña Colada ist somit eine großartige Drinkidee
und ein komplexer Drink, der aber nicht kompliziert ist... ;)


 
Ich schmecke bei einer Piña Colada vordergründig pappsüße Ananas, im Hintergrund etwas Kokos und gerade noch so viel vom Rum, dass man die Spirituosengattung erkennt.

Es ist wohl einfach nicht mein Drink.
 

Ich schmecke bei einer Piña Colada vordergründig pappsüße Ananas, im Hintergrund etwas Kokos und gerade noch so viel vom Rum, dass man die Spirituosengattung erkennt.
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Klarer Fall von falscher Mischung. Das ist ein Rum Drink.... ;)


Es ist wohl einfach nicht mein Drink.
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Das kann natürlich auch sein....
 
@Alchemyst

Wie trinkst du deine denn am Liebsten :)?

Bin nun Geschmackstechnisch vorangekommen, indem ich die Sahne verbannt habe und CoC benutzt habe - selbst mit Sirup ist der Geschmack ohne Sahne wesentlich klarer und angenehmer.
Und der Tipp mit dem Crushed Ice im Blender war die Lösung für die gewünschte Konsistenz! (Und die Farbe wird dazu noch etwas Weisser)

Danke Soweit!
Nun fehlt nur noch das i-Tüpfelchen zur perfekten Colada :)
Ich selbst habe sie gern Süß mit etwas Rumaroma, die Damenwelt möchte desöfteren leider nichts von der Spirituose schmecken - ich denke an der Stelle wäre eine Mischung aus Batida und Rum mal einen Versuch wert, auch wenn es beinahe wehtut ;)
 
die Damenwelt muss an sowas eben rangeführt werden.

Es ist alles eine Frage der herangehens.
War letzt erst in einer Bar, da hat der Barkeeper zwei Frauen, die nach eigener Angabe noch nie einen klassischen Cocktail getrunken hatten, einen Manhattan empfohlen und es hat ihnen geschmeckt.

Man darf es den Frauen eben nicht mit "das ist gaaaanz viel harter Alkohol und bisschen Weinzeugs, trinkt" hinstellen ;)

Einfach den Cocktail machen, hinstellen und schauen ob er den Damen schmeckt, meistens tut ers.

Hatte letztens auch eine Freundin da, die behauptet hat, sie mag kein Gin, all das während sie einen Gin cocktail trank ;).
Grund war eben, dass sie bisher Gin nur als "Billig Gin plus Billigdiscountertonic aus dem Kühlschrank" gekannt hatte.
 

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