Alchemyst
aktives Mitglied
Das Ausleben des Genusses in einer Bar ist ein ganzheitliches Geschehen.
Alle Sinne werden angesprochen und fĂŒr das Ergebnis gibt es ein schönes altes Wort: Sinnenfreude.
Die IntensitÀt des Erlebens eines Genusses hÀngt von vielen Faktoren ab.
Von der Helligkeit, von Farben, von Aromen und GerĂŒchen,
von der DĂ€mpfung des Raumes und von vielem mehr.
Damit beschÀftigt sich die spannende Forschung der Psychophysik.
Ein sehr wichtiger Faktor ist die Musik.
Die meisten Bars der Welt arbeiten mit einer Hintergrundsbeschallung und es ist immer wieder spannend zu sehen und zu lesen, wie sehr das Beschreiben der Musik zur Beschreibung einer BaratmosphÀre gehört:
Hatte heute die Gelegenheit oben genannte Bar 1 in Heidelberg zu testen. Ambiente war etwas kĂŒhl aber sonst ganz angenehm, auch wenn die elektronische Musik nicht unbedingt mein Fall ist und fĂŒr meinen Geschmack einen Tick zu laut war.
Dieser Thread soll Gelegenheit bieten, ĂŒber die Bedeutung des "Soundtracks" in der Bar nachzudenken.
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Als Einstieg zitiere ich einen Bericht aus dem Ărzteblatt
bei dem es vorallem um die Lautheit der Musik geht: Â Â Â
LautstÀrke der Musik triggert Alkoholkonsum
Dienstag, 12. August 2008
Lorient â Barbesucher trinken bei lauter Beschallung mehr Alkohol in kĂŒrzeren ZeitrĂ€umen als bei leiser Musik. Das behaupten Wissenschaftler der UniversitĂ© de Bretagne-Sud nach einer entsprechenden Untersuchung. Sie publizierten ihre Ergebnisse online im Fachblatt âAlcoholism: Clinical & Experimental Researchâ, das ihre Studie in der Oktoberausgabe abdrucken wird (doi: 10.1111/j.1530-0277.2008.00764.x).
Betreiber von GeschĂ€ften, CafĂ©s und Bars möchten ĂŒber die Umgebung das Konsumverhalten der Kunden steuern. Demnach soll Musik in GeschĂ€ften den Kundendurchsatz, die Verkaufsvolumina oder die Produktwahl beeinflussen. Einer aktuellen Studie zufolge spielt zumindest in Bars nicht nur die Auswahl der Musik eine Rolle.
âFrĂŒhere Studien haben gezeigt, dass schnelle Musik zu schnellem Trinken fĂŒhren kann und dass Musik Menschen dazu verleitet, lĂ€nger in einer Bar zu bleiben, als es ohne Musik der Fall wĂ€reâ, berichtet der Autor Nicolas GuĂ©guen von der UniversitĂ© de Bretagne-Sud. âUnsere Studie liefert erstmals einen experimentellen Zugang zur Untersuchung der Auswirkungen von lauter Musik auf den Alkoholkonsum.â
Die Wissenschaftler besuchten an drei Samstagen Bars in einer westfranzösischen Stadt und beobachteten das Verhalten der Besucher. In die Studie nahmen sie 40 MĂ€nner im Alter zwischen 18 und 25 Jahren ohne deren Wissen auf. Ein Aufnahmekriterium war, dass die MĂ€nner ein Glas gezapftes Bier (0,25 Liter) bestellten. In Abstimmung mit den Barbesitzern regulierten die Forscher die LautstĂ€rke der Musik zwischen 72 Dezibel und 88 Dezibel. Hierbei wĂ€hlten sie die MusikstĂŒcke aus der aktuellen Top-40-Liste.
Sie beobachteten die Studienpersonen nacheinander und verĂ€nderten die MusiklautstĂ€rke, sobald eine die Bar verlieĂ und beobachteten ein neues. Es zeigte sich, dass Musik mit einem Schalldruckpegel von 88 Dezibel im Vergleich zu 72 Dezibel zu mehr Alkoholkonsum in kĂŒrzerer Zeit fĂŒhrt. Die Wissenschaftler fĂŒhren dies darauf zurĂŒck, dass die LautstĂ€rke die Barbesucher mehr anregt und dass sie aufgrund der LautstĂ€rke weniger miteinander reden und dann stattdessen trinken.
GuĂ©guen und Kollegen schĂ€tzen, dass in Frankreich jĂ€hrlich 70.000 Menschen an den Folgen chronischen Alkoholkonsums sterben. AuĂerdem weisen sie auf die Verwicklung von Alkohol bei der Mehrheit fataler VerkehrsunfĂ€lle hin. âWir konnten zeigen, dass die Hintergrundmusik in Bars mit dem Konsum von alkoholischen GetrĂ€nken assoziiert istâ, sagte GuĂ©guen: âWir mĂŒssen daher einerseits Barbesitzer dazu anregen, die Musik in ihren Etablissements nur in moderater LautstĂ€rke zu spielen. Anderseits sollten wir die Konsumenten darĂŒber aufklĂ€ren, dass laute Musik sie dazu verleitet, mehr zu trinken.â
www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=33337